Ryōan-ji
Ryōan-ji (Tempel des zur Ruhe gekommenen Drachen) ist ein 1499 gegründeter Zen-Tempel im Nordwesten der japanischen Stadt Kyōto in deren Stadtbezirk Ukyō.
Erbaut wurde er 1450 von Hosokawa Katsumoto während der 102. Kaisergeneration Go-Hanazono Tennō*, einem hohen Staatsbeamten der Muromachi-Zeit, auf einem Grundstück, das ursprünglich der Fujiwara-Familie als Landsitz diente.
* Der heutige Kaiser von Japan, Kinjō Tennō, ist die 125. Kaisergeneration, seit seinem Vorfahren Jinmu Tennō, der 1. Kaisergeneration (660 v. Chr. Der Zusatz Tennō bedeutet Kaiser)
Seit 1994 gehört er zusammen mit anderen Stätten zum UNESCO-Weltkulturerbe Historisches Kyōto (Kyōto, Uji und Ōtsu). Der Tempel gehört zur größten Schule des Rinzai-Zen mit dem Muttertempel Myōshin-ji.
Hauptattraktion des Tempels ist der hier befindliche und wohl berühmteste Zen-Garten Japans, der Hojo-Teien im Kare-san-sui-Stil aus der Mitte des 15. Jahrhunderts. Der Garten besteht aus einer Fläche (30 mal 10 Meter) aus fein gerechtem Kies mit 15 scheinbar zufällig platzierten Steinen in 5 bemoosten Gruppen. Aus keinem Blickwinkel sind alle 15 Steine sichtbar.
Die südliche und westliche Seite des Gartens ist von einer rötlichen Mauer gesäumt, über welcher der Blick auf die Bäume und Sträucher des begehbaren Gartens fällt. Auf der nördlichen Seite befindet sich das Tempelgebäude mit der Sitzterrasse, von der aus man den Steingarten überschaut.
Die umgebende Mauer ist mit ölgetränktem Mörtel erbaut worden. Im Laufe der Jahrhunderte ist das Öl aus dem Stein ausgetreten und hat so das charakteristische Muster auf dem Stein hinterlassen. Wikipedia
Stein (Kies) Garten in Ryōan-ji