Ninna-ji

Der Ninna-ji ist ein großer buddhistischer Tempelkomplex der Shingon-shū im Nordwesten der japanischen Stadt Kyōto, der im Jahr 888 von der 59. Kaisergeneration Uda-tennō auf Befehl seines Vorgängers, Kōkō, gebaut worden war. Nach seiner Abdankung zog sich Uda im Jahr 899 hierhin zurück und lebte wie im späteren Insei-System als Mönch.

 

* Der heutige Kaiser von Japan, Kinjō Tennō, ist die 125. Kaisergeneration, seit seinem Vorfahren Jinmu Tennō, der 1. Kaisergeneration (660 v. Chr. Der Zusatz Tennō bedeutet Kaiser)


Die Mönchsweihen waren ihm durch den Shingon-Priester Yakushin am Tō-ji verliehen worden. Die so begründete Linie des esoterischen Buddhismus am Ninna-ji wurde später als Hirosawa-Schule bekannt.

 

 

Von der Vervollständigung bis zur Meiji-Zeit hatte der Tempel immer einen Prinzen des Kaiserhauses als obersten Priester und war so Zentrum pro-kaiserlicher Kräfte, die oft auch gegen die Fujiwara gerichtet waren. Unter Shukaku-hosshinnō, Sohn des Go-Shirakawa-tennō, wurde der Tempel zu einem der wichtigsten Zentren des esoterischen Buddhismus in Japan.

 

Im Zuge des sozialen Abstiegs des Adels während der Muromachi-Zeit büßte der Ninna-ji an Prestige ein. Im Ōnin-Krieg (1467-77) wurde er vollständig zerstört, zwischen 1641 und 1646 jedoch wiederaufgebaut. Die gegenwärtigen Gebäude sind Rekonstruktionen vom 17. bis zum 19. Jahrhundert.

 

1994 wurde der Ninna-ji mit anderen historischen Stätten des alten Kyōto von der UNESCO zum Weltkulturerbe Historisches Kyōto (Kyōto, Uji und Ōtsu) ernannt. Wikipedia